Have any questions?
+44 1234 567 890
Aktzeichnen mit Roland
Ort: Akademie Regensburg
Aktzeichnen
Unter Aktzeichnen versteht man die bildnerische Darstellung des nackten menschlichen Körpers. Als Vorlage wird in der Regel ein Aktmodell – Frauen und Männer – gewählt, in Kursen für Laien oftmals eine Statue. Die Abbildung des unbekleideten Körpers ist eine schwierige künstlerische Aufgabe und dient oft als Übung für Proportionsstudien. Das Ergebnis des Aktzeichnens bezeichnet man als Akt.
Ein Aktmodell ist eine unbekleidete Person, die von Künstlern abgebildet wird. Der Körper wird in seiner äußeren Erscheinung studiert und nicht bewertet. Es gibt keine Vorgaben zum Aussehen, Alter oder Geschlecht des Aktmodells. Zum Studium der Muskulatur sind durchtrainierte Personen von Vorteil. Oft wird das Modellstehen als Teilzeitarbeit oder vorübergehende Tätigkeit ausgeübt, auch von Studenten aus Gründen des Nebenerwerbs. Manche Modelle bringen Requisiten mit wie einen Stab, einen Speer, ein Musikinstrument, einen Krug oder ein Tuch. Damit können ausgefallene und nicht alltägliche Stellungen eingenommen werden.[2] In der Regel ist Modellstehen sehr anstrengend, vor allem bei unbequemen und komplizierten Posen. Daher wird mit Ruhestellungen im Liegen oder Sitzen abgewechselt. Die Dauer variiert von Sekunden bis zu etwa 45 Minuten. Pausen dienen zur Entspannung der Muskulatur und zur Erfrischung. Vorzeichnen ist im Allgemeinen nicht erwünscht, der Schüler sollte den Körper des Modells sowohl räumlich wie auch umrisshaft unmittelbar begreifen. Viele Kursleiter schlagen spezielle Übungen vor, um das Vorstellungsvermögen zu schärfen, die Malhand zu lockern und flüssige Bewegungsabläufe zu gewährleisten. Gut geeignet hierfür sind rasche Stellungswechsel, wobei der Zeichner gezwungen ist, den Haltungsausdruck im Ganzen rasch zu erfassen und nur knappe lineare oder flächige Andeutungen aufs Blatt zu setzen. Anatomische Einzelheiten werden dabei zugunsten des Bewegungsausdrucks vernachlässigt, die Zeichnung nähert sich der Abstraktion. Ebenfalls zu mehr Beobachtungsfähigkeit führt es, das Modell nur kurz zu studieren und dann ohne weitere Betrachtung zu skizzieren. Dies ist auch mit geschlossenen Augen möglich, was manchmal zu dichteren Aussagen und besseren Formulierungen führt. Ein Malen aus der Vorstellung heraus, ganz ohne Modell, ist vor allem für Fortgeschrittene wichtig, die damit ihre innere Anschauung und Kenntnis der Proportionen überprüfen können.